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Fakten zu Obdach- und Wohnungslosigkeit

Hintergründe

Obdach- und Wohnungslosigkeit

Wohnungsverlust kann jede:n treffen! Er wirkt sich auf jeden Lebensbereich aus. Menschen ohne eigenen, gesicherten Wohnraum befinden sich in einer akuten Krisensituation. Auch wenn die konkreten Umstände immer sehr individuell sind - begrifflich unterschieden wird gemäß den Definitionen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) zwischen Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit:

Obdachlos

Als obdachlos bezeichnet man Menschen, die ohne Unterkunft auf der Straße oder öffentlichen Plätzen leben, sich in Verschlägen, Parks oder unter Brücken etc. aufhalten.
Der Begriff erstreckt sich aber auch auf Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben und in Nachtquartieren, Notschlafstellen und vergleichbaren Einrichtungen übernachten. Das Leben auf der Straße hat vielfältige und dramatische Folgen - darunter gesundheitliche Gefährdung, eingeschränkte Möglichkeiten zur Körperpflege, der Verlust sozialer Kontakte und eine schwere psychische Belastung.


Droht Ihnen oder jemandem, der Ihnen nahe steht, Wohnungsverlust?

Holen Sie Unterstützung!
Die Angebote von Fonds Soziales Wien Obdach (FSW Obdach) sind vielfältig. Sie reichen von der Straßensozialarbeit über Chancenhäuser, betreutes Wohnhaus oder Wohnung.

Wir geben Raum, Beratung und Unterstützung auf dem Weg in ein eigenes Zuhause.

Über FSW Obdach

Wohnungslos

Wohnungslose Menschen sind ohne eigene Wohnung, nicht aber ohne Obdach. Sie kommen vorübergehend bei Freund:innen oder Bekannten unter. Oft begeben sich etwa Frauen in Zweckpartnerschaften oder in andere Abhängigkeitsverhältnisse, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Das machst sie vom guten Willen Dritter abhängig und auch in der öffentlichen Wahrnehmung weniger sichtbar. Auch Menschen, die in Einrichtungen bzw. Wohnungen der Wohnungslosenhilfe oder in Frauenhäusern wohnen, gelten als wohnungslos. Wohnungslosigkeit und Flucht überschneiden sich in Fälle, in denen Immigrant:innen und Asylwerber:innen in Auffangstellen, Heimen oder Herbergen wohnen, bis ihr Aufenthaltsstatus geklärt ist.


Es kann jede:n treffen

Die Ursachen von Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit sind vielfältig. Oft stehen mehrere Ursachen in einer Wechselwirkung, bedingen und verstärken einander. Der Fonds Soziales Wien hat 2020 in einer Befragung von über 1.000 Betroffenen erhoben, welche Gründe dazu führen können:

Vermittlung

40% der Befragten gaben Arbeitslosigkeit an.

Vertrag

29 % hatten eine Trennung oder Scheidung hinter sich.

psychologische Beratung

25% hatten Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit.

physische Gesundheit

23% hatten Probleme mit ihrer physischen Gesundheit.

Ma

20% gaben Konflikte mit Eltern oder in der Partnerschaft an.

Finanzen

30% gaben falschen oder leichtsinnigen Umgang mit Geld als Grund an.

Die Geschichten hinter den Zahlen

Sozialarbeiterin Lisa vor dem Tageszentrum Obdach Josi. (Bild: FSW)

Obdach Josi: Täglich im Dienst für Menschen ohne Zuhause

Raum, Beratung und Perspektiven: Das Tageszentrum Obdach Josi ist 356 Tage im Jahr da für Menschen ohne Zuhause. weiter

Das Tageszentrum Obdach Ester unterstützt Frauen  - jeden Tag! (Bild: FSW)

Jeder Tag ist Frauentag im Obdach Ester

Gemeinsam feiern, plaudern und an einer besseren Zukunft arbeiten: Jeden Tag unterstützt das Team von Obdach Ester Frauen ohne Zuhause. weiter

Blog-beitrag
Teamkoordinatorin für die Sozialarbeit Iris Zens im Aufenthaltsraum von Obdach Ester. (Bild: FSW)

Hilfe für Frauen ohne Zuhause: ein Weg der kleinen Schritte

Der Aufbau von Vertrauen steht am Beginn der Beratung und Betreuung im Tageszentrum Obdach Ester. Das Ziel ist Stabilisierung und eine sichere Unterbringung. weiter

Unterstützung auf dem Weg in ein Zuhause

Akute Hilfe

Menschen, die akut obdachlos sind, empfinden aufgrund ihrer Situation oft große Scham und tun sich schwer damit, Unterstützung anzunehmen.

Unterwegs in ganz Wien

Obdach unterwegs – ein Team von Straßensozialarbeiter:innen, das in ganz Wien Menschen ohne Obdach aufsucht - setzt daher auf den langfristigen Aufbau von Beziehungen. So kann es gelingen, sie an andere Angebote heranzuführen.

Raum und Beratung am Tag

In den Tageszentren finden Menschen ohne Obdach sicheren Raum und Beratung. Menschen ohne Zuhause werde erst- und notversorgt und beim Finden einer geeigneten Bleibe unterstützt.

Chance in der Not

In Chancenhäusern bekommen obdach- oder wohnungslose Einzelpersonen, Paare oder Familien auch ohne vorheriges Förderansuchen direkt von der Straße aus einen zeitlich begrenzten Wohnplatz und professionelle Beratung, um die längerfristigen Perspektiven abzuklären.

In der kalten Jahreszeit

Im Winter erweitern wir im Rahmen unserer Winterangebote Kapazitäten bzw. schaffen zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen.


Zielgruppe

Voraussetzungen für eine Förderung

Anspruch auf geförderte Wohnplätze haben Menschen, die

...in Wien wohnungs- bzw. obdachlos geworden sind.

...in Wien vom Verlust ihrer Wohnung bedroht sind oder keinen Schlafplatz haben.

... die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen bzw. österreichischen Staatsbürger:innen gleichgestellt sind.

... aufgrund ihrer besonderen Lebensverhältnisse eine Vielzahl an sozialen Schwierigkeiten haben und nicht in der Lage sind, diese aus eigener Kraft zu lösen und zu überwinden.

... Betreuung beim Wohnen bzw. professionelle Unterstützung bei einer eigenständigen Lebens- und Haushaltsführung benötigen.

... motiviert und bereit sind, ihre Lebenssituation zu verändern.


Geförderte Wohnplätze

Menschen ohne Zuhause stellen wir Wohnplätze in unseren Wohnhäusern und Wohnungen zur Verfügung. Dort unterstützen Sozialarbeiter:innen bei Problemen des Alltags und der Suche nach einer eigenen Wohnung.

Wohnen zuerst

Seit 2010 wird verstärkt auf den Housing-First-Ansatz gesetzt, bei dem Menschen möglichst schnell eigenständig in einer Wohnung wohnen und dabei mobil unterstützt werden.

An wen wenden?

Die Wiener Wohnungslosenhilfe verfügt über zwei Anlaufstellen, die den Zugang zu Wohn- und Schlafplätzen regeln:

Die Beratungsstelle P7 vermittelt Schlafplätze in Nachtquartieren. Außerdem beraten die Sozialarbeiter:innen von P7 Betroffene in allen Fragen rund um Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit. Sie unterstützen bei der Antragsstellung auf einen geförderten Wohnplatz beim Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe.

Im Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe des Fonds Soziales Wien (bzWO) prüfen die Mitarbeiter:innen, ob die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt werden.


Unterstützung

Mithelfen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Arbeit von FSW Obdach und damit Menschen ohne Zuhause in Wien zu unterstützen. Sachspenden und Geldspenden gehören dazu - jeder Euro kommt ungeschmälert an! Interesse, Verständnis und Akzeptanz für Menschen ohne Zuhause schaffen eine Umgebung, in der wir gut wirken können. Es kann jede:n treffen, aber es kann auch jede:r helfen!