Melanie Z. und ihre kleine Tochter verloren ihr Zuhause und fanden mit Unterstützung von Obdach Wien ein neues. Sie erzählt ihre Geschichte und hat einen Rat für Menschen, denen der Wohnungsverlust droht: „Holt euch rechtzeitig Hilfe!“
Bunte Wände, Familienfotos auf den Regalen und eine brennende Duftkerze in jedem Raum: Melanie Z. und ihre sechsjährige Tochter haben ein schönes Zuhause. Am liebsten verbringen sie Zeit im Wohnzimmer: „Wir kuscheln gerne auf der Couch. Dann ist sie voll mit Spielzeug und Stofftieren. Als wir 2019 eingezogen sind, hatten wir nur zwei Luftmatratzen. Das war bequemer, als man denkt. Vor allem, wenn man davor gar nichts hatte!“
Wohnungsverlust kann jede:n treffen
Als ihre Tochter etwa ein Jahr alt war, trennte sich die junge Mutter vom Vater des Kindes. Damit begann für die beiden eine schwierige Zeit. Melanie Z. erhielt nur unregelmäßig Unterhalt und konnte daher auch ihre Miete nur teilweise zahlen. So sammelten sich immer mehr Schulden an, irgendwann war der Rückstand zu groß und die kleine Familie verlor ihr Zuhause.
Hilfe suchen!
Einige Zeit konnten sie in der Wohnung der Schwester von Melanie Z. unterkommen: „Das soziale Umfeld kann eine Hilfe sein, aber nicht immer und nicht auf Dauer. Wenn man seine Wohnung verliert, dann braucht man eine Perspektive und viel Unterstützung - am besten von Profis, die sich auskennen!“ Allen in einer ähnlichen Situation empfiehlt die junge Mutter: „Wartet nicht ab! Holt euch Hilfe!“
Obdach mobil unterstützt
Über ihre Mutter hat Melanie Z. von Obdach mobil erfahren - einer Einrichtung von Obdach Wien, die Mobil betreutes Wohnen anbietet: An vielen Standorten in der Stadt gibt es kleine, möblierte und vor allem leistbare Wohnungen, die Menschen ohne eigenes Zuhause im Rahmen von Mobil betreutem Wohnen beziehen können. „Es ist wie Wohnen in einer Mietwohnung, nur ist das Nutzungsentgelt niedriger als eine normale Miete und man bekommt umfassende Unterstützung auf dem Weg zum selbstständigen Wohnen“, erklärt sie. Die Wohnungen selbst werden von der Sozialen Wohnungsverwaltung bei Obdach Wien angemietet und zur Verfügung gestellt. Voraussetzung ist eine Förderbewilligung des Beratungszentrums Wohnungslosenhilfe (bzWO) des Fonds Soziales Wien.
Der Neubeginn
Als Melanie Z. die Förderbewilligung erhalten hatte, meldete sie sich sofort bei Obdach mobil. Sie bekam Wohnungsvorschläge und entschied sich für jene Wohnung, die am schnellsten bezugsfertig war. Sie wollte ihr neues Leben möglichst rasch beginnen: „Wenn man in einer Wohnung startet, für die man auch etwas zahlt und gleichzeitig unterstützt wird, dann hat man seine Zukunft vor Augen und bleibt motiviert!“ Die junge Mutter hat seit ihrem Einzug 2019 gespart und Schulden abgebaut.
„Die Geschichte von Melanie Z. macht deutlich, wie wichtig ein schneller erneuter Zugang zum eigenständigen Wohnraum ist. Nach einer Phase der Wohnungslosigkeit ist es genau das, was nötig ist, um wieder auf die Beine zu kommen."
Sebastian Erlach, Obdach mobil Teamleiter
Ein echtes Zuhause
Melanie Z. arbeitet gerade daran, die kleine Wohnung zu übernehmen: „Mein größtes Ziel ist es, einen Mietvertrag in Händen zu halten, auf dem mein Name steht. Ein Wohnungsverlust wird mir nicht mehr passieren! Als erstes wird immer die Miete bezahlt, dann alles andere.“ Ihr Kind soll in dieser Wohnung groß werden. „Wir fühlen uns hier so wohl. Meine Tochter hat ihr „Prinzessinnenzimmer“, den Wald in der Nähe und die Nachbarn sind großartig. Es ist ein tolles Umfeld!“
Hilfe – wo es nötig ist
Zu Beginn war Melanie Z. häufig in der Obdach mobil Beratungsstelle in der Graumanngasse. Das Team bietet auch Hausbesuche oder Beratung am Telefon an. Vieles hat die Wienerin aber schon selbst geschafft: Sie bekommt nun regelmäßig Unterhalt. Auch um die Anmeldung ihrer Tochter in Kindergarten und Schule hat sie sich selbst gekümmert. Bei anderen Fragen wurde sie vom Obdach mobil Team unterstützt, etwa bei der Mindestsicherung und zu Förderungen. Melanie Z. ist dem Team sehr dankbar: „Man kann sich mit jedem Problem an Obdach mobil wenden. Wohnen ist so wichtig, dass es in alle Bereiche des Lebens hineinspielt! Wenn das Team nicht direkt helfen kann, dann wissen sie auf alle Fälle, wer es kann!“