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Aktuelles

Weihnachtswünsche wurden wahr

27. Dezember 2021

Rund 360 Kinder haben Weihnachten in den Einrichtungen von Obdach Wien verbracht, da sie und ihre Familien im Moment kein eigenes Zuhause haben – etwa ein Viertel davon leben im Obdach Arndtstraße. Das Team versucht mit der Teilnahme an der Wichtel Challenge, etwas mehr Unbeschwertheit ins Haus zu holen.

„Vielen herzlichen Dank an die Wichtel! Ohne sie wären die Geschenke heuer wohl ausgefallen. Und es ist so wichtig für mich, meine Kinder auch in dieser herausfordernden Zeit glücklich zu sehen!“, so Frau D. Heuer war es wieder möglich auf der Online-Plattform der „Wichtel Challenge“ Herzenswünsche von Menschen in einer schwierigen Situation zu erfüllen. Auch die der drei Kinder von Frau D., die gemeinsam mit ihrer Mutter seit einem Monat in einer Wohnung im Obdach Arndtstraße wohnen.

Nur das Nötigste

Frau D. versucht das Beste aus den schwierigen Umständen zu machen und achtet auf Sauberkeit und eine schöne Umgebung für ihre Kinder. Aber die Wohnung wirkt dennoch etwas leer, denn Frau D. hat nicht viel aus ihrem alten Leben mitnehmen können. Sie hat sich von ihrem Mann getrennt und konnte sich die Miete nicht mehr leisten. Die Familie musste mitten im Winter aus ihrer Mietwohnung ausziehen und fand im Obdach Arndtstraße eine Bleibe und Betreuung.

Große und kleine Wünsche

Was wünschte sich die Familie zu Weihnachten? Zuerst die großen Dinge, die man nicht so einfach in Geschenkpapier verpacken kann. Die alleinerziehende Mutter hoffte auf eine schnelle Abwicklung der Scheidung, einen sicheren Job und natürlich darauf, möglichst bald in eine eigene Wohnung ziehen zu können. Große und schwierige Aufgaben, die viel Zeit, Nerven und auch finanzielle Mittel erfordern. Da rückte das Weihnachtsfest in den Hintergrund. Gäbe es die Wichtel Challenge nicht, hätte es heuer wahrscheinlich keine Bescherung für die Kinder gegeben.

Es weihnachtet sehr

Mit einem großen Geschenkeberg auf dem Tisch wird es an Heiligabend gleich festlich im Raum. Das lockige Nesthäkchen der Familie traut sich zuerst, ein Packerl zu öffnen und strahlt über das ganze Gesicht. Die älteren Geschwister helfen ihm beim Auspacken. Zum Vorschein kommt ein Bausteine-Set, das der kleine Mann fröhlich umarmt. Nun sind die Größeren dran: Der sportliche Älteste freut sich über Kopfhörer, mit denen er seine Lieblingsmusik beim Trainieren hören kann. Und die Augen seiner Schwester funkeln, als sie das gewünschte Schmuck-Bastelset aus seiner schönen Verpackung wickelt. Für den Moment sind die Herausforderungen des Alltags vergessen. Frau D. strahlt, denn es wurden gleich zwei ihrer Weihnachtswünsche wahr: Die Wichtel haben für Weihnachtsgeschenke gesorgt und sie selbst hat ein Job und freut sich auf den ersten Arbeitstag.

Obdach Arndtstraße

Scheidung, Trennung oder Jobverlust: Wenn eine Familie ihre Wohnung verliert, ist es für die Kinder besonders schwer. Wohnungslose Familien sowie Väter oder Mütter mit minderjährigen Kindern finden im Obdach Arndtstraße sicheren Raum in Kleinwohnungen und Betreuung auf dem Weg in ein eigenes Zuhause.

Asc01985 (Bild: FSW)

Das Öffnen der Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ist eine der Erinnerungen, die man aus der Kindheit mitnimmt. Für Kinder, deren Familien von Wohnungslosigkeit betroffen sind, ist das aber keine Selbstverständlichkeit.