Vieles dreht sich um die Rolle

Der 26. August 2021 ist der Tag des Toilettenpapiers. Ein Anlass, um auf die Wichtigkeit des Zugangs zu vermeintlichen Banalitäten wie Klopapier und Sanitäreinrichtungen hinzuweisen. Denn spätestens seit Einkaufswägen voller Toilettenpapier im Zusammenhang mit der Pandemie für Gesprächsstoff gesorgt haben, ist die Klopapierrolle ein breitenwirksames Thema geworden.

„Stellen Sie sich vor, Sie haben mehrere Tage weder eine Dusche noch eine Toilette zur Verfügung. Für Menschen ohne Obdach ist das die bittere Realität“, erklärt Sozialarbeiterin Patrizia Diana Schmidt. Ohne öffentliche Toiletten und Einrichtungen wie zum Beispiel das Obdach aXXept ist es nahezu unmöglich, kostenfrei der Körperhygiene nachzugehen.

50-Cent

So viel kostet oft der Besuch einer öffentlichen Toilette. Was für die meisten eine Kleinigkeit ist, ist für Menschen ohne Zuhause eine Menge Geld, das etwa beim Lebensmittelkauf fehlt. In den Tageszentren von Obdach Wien haben Menschen die Möglichkeit, kostenfrei ihren hygienischen Grundbedürfnissen nachzugehen. Das geht weit über den Gang zur Toilette hinaus. Sie können Wäsche waschen, duschen sowie Hygieneartikel, wie zum Beispiel Tampons und Binden erhalten. „Wer monatlich darauf angewiesen ist weiß, dass diese Produkte nicht billig sind. Außerdem können sich junge Menschen ohne Obdach bei uns rasieren, die Haare schneiden oder auch Produkte zur Erstversorgung und Desinfektion von Wunden erhalten“, erzählt die Sozialarbeiterin.

Grundbedürfnisse decken

Erst nachdem die BesucherInnen sich im Obdach aXXept wohl fühlen, kann man die nächsten Schritte angehen: „Wo finde ich einen Schlafplatz? Wie kann ich um Unterstützung ansuchen? Was mache ich bei gesundheitlichen oder seelischen Problemen?“, auf alle diese Fragen geht Sozialarbeiterin Patrizia Diana Schmidt ein. Davor müssen aber die absoluten Grundbedürfnisse – auch die hygienischen- gedeckt sein.

Über das Obdach aXXept

Junge obdachlose Erwachsene finden im Obdach aXXept Möglichkeiten zum Duschen, Kochen, Wäsche waschen und Ausruhen. Auch ihre Hunde sind willkommen. SozialarbeiterInnen unterstützen die obdachlosen Menschen bei der Schlafplatzsuche, der Zukunftsplanung und gesundheitlichen wie seelischen Problemen. Bei Aktivierungsprojekten stehen Kreativität, Individualität und Gemeinschaft im Vordergrund.