Am Wochenende fielen Rekordmengen an Regen, die in Teilen Wiens zu Überflutungen führten. Die Stadt riet, unnötige Wege zu vermeiden und zuhause zu bleiben. Doch was ist mit den Menschen, die kein Zuhause haben?
Der Fonds Soziales Wien Obdach (FSW Obdach) reagierte sofort – in enger Zusammenarbeit mit der Wiener Wohnungslosenhilfe. Das Nachtzentrum Obdach Sautergasse bietet seit Sonntag 18:30 Uhr Schutz und einen sicheren Raum für bis zu 80 Personen und hat seit Montag auch tagsüber seine Pforten geöffnet. Voraussichtlich bis Donnerstagmorgen. Auch das Tageszentrum Obdach Josi hat angesichts des Starkregens seine Kapazitäten erweitert und bietet tagsüber bis zu 100 Personen Schutz.
Schnelle Reaktion
„In einer Notsituation zeigt sich, ob eine Gesellschaft zusammenhält. Es gibt nicht viele Städte auf der Welt, in denen bei ähnlichen Katastrophen sofort auch an obdachlose Menschen, die sich auf der Straße aufhalten, gedacht wird“, betont Monika Wintersberger-Montorio, Geschäftsführerin von FSW Obdach. Geschäftsführer Roland Haller hebt die Leistung der Mitarbeiter:innen hervor: „Obdachlosigkeit ist immer eine Notsituation. Unsere Teams sind täglich mit Professionalität und Herz für Menschen ohne Obdach im Einsatz – und sie reagieren schnell und entschlossen, wenn zu diesem herausfordernden Alltag zusätzliche Krisen dazukommen.“
Gelebte Solidarität
Um die Betreuung der Menschen sicherzustellen, hat das Team im Nachtzentrum freiwillig zusätzliche Dienste übernommen und wurde tatkräftig vom Team der Straßensozialarbeit Obdach unterwegs unterstützt, das in erster Linie die Information über geöffnete Angebote zu den Menschen auf die Straße brachte. „Ich schlüpfe in die Gummistiefel und bin schon auf dem Weg“, erinnert sich Teamleiterin Kathrin Sedlacek an die Reaktion ihrer Kolleg:innen, als feststand, dass das Nachtzentrum vier Tage durchgehend geöffnet bleiben würde. Solidarität und Unterstützung kamen auch von außen, etwa in Form von 80 warmen Mahlzeiten, die die Solidarity Kitchen für die Besucher:innen des Nachtzentrums bereitstellte. „Die Stimmung ist optimistisch und wir sind gut ausgelastet“, fasst Kathrin Sedlacek die Situation im Nachtzentrum Obdach Sautergasse zusammen.
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