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Interview

Glück vermehrt sich, wenn man es teilt

Seit 2018 wohnt Nino B. im Obdach Handelskai, wo sie selbst täglich Unterstützung durch das Team erfährt. Wieso sie ihre Zeit nutzt, anderen zu helfen, erzählt sie im Interview.

Wo und wieso engagieren Sie sich freiwillig?

In einem Haus für Pensionist:innen, einem der „Häuser zum Leben“. Ich arbeite ehrenamtlich, weil es mich glücklich macht, anderen zu helfen und sie glücklich zu sehen. Außerdem gibt Österreich mir und meinen Kindern viel, da möchte ich auch etwas zurückgeben. Außerdem habe ich meine Oma und meine Schwiegermutter in Georgien verloren, als ich schon in Österreich war. Ich konnte nicht bei ihnen sein, deshalb habe ich mich dazu entschlossen, älteren Menschen hier zu helfen.

Was tun Sie bei Ihrer freiwilligen Arbeit?

Einmal pro Woche arbeite ich zwischen drei und fünf Stunden, bei Bedarf auch mehr. Dann gehe ich mit den Senior:innen spazieren, male oder spiele mit ihnen oder begleite sie zu Arztterminen. Wichtig ist aber auch, sich mit ihnen zu unterhalten und zuzuhören.

Was war Ihr bester Moment als Freiwillige?

Als ich das erste Mal dort war, war ich sehr gestresst, weil ich nicht wusste, welchen Menschen ich begegne und ob meine Sprachkenntnisse ausreichen würden. Ich wurde jedoch so positiv empfangen, dass ich mich gleich wohl und wie zuhause gefühlt habe. So einen Start kann man sich nur wünschen! Mir bedeutet mein Ehrenamt viel.

Wie würden Sie sich in drei Worten beschreiben?

Als zielstrebig, selbstbewusst und lebensfroh.

Was für Zukunftspläne haben Sie?

Wenn ich einen positiven Asylbescheid bekomme, möchte ich gerne im Pensionist:innenhaus als Angestellte arbeiten und meinen Kindern ein schönes Leben ermöglichen. Täglich arbeite ich an meinen Deutschkenntnissen, damit ich meinen Alltag bestens gestalte und meine Familie und meine Kinder unterstützen kann.

Gibt es etwas, wofür Sie dankbar sind?

Für die Gesundheit meiner Tochter Lisi. Sie ist krank, war dem Tod schon nahe und wir haben viel durchgemacht. In Österreich hat sie die nötige Hilfe und ein zweites Leben bekommen. Dafür werde ich immer dankbar sein. Gesundheit und Glück stehen für mich an oberster Stelle.

Was würden Sie anderen zum Thema freiwilliges Engagement mitteilen wollen?

Jede:r sollte sich freiwillig betätigen. Man hilft anderen, lernt neue Menschen kennen und man bekommt viel zurück. Für Menschen wie mich, die aus einem anderen Land kommen, ist es noch dazu eine gute Gelegenheit, sich besser zu integrieren und die eigenen Deutschkenntnisse zu verbessern.