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Aktuelles

Ein Freiwilliges Sozialjahr bei Obdach Wien

Wertvolle Arbeitserfahrung, überraschende Einblicke und noch viel mehr kann ein Freiwilliges Sozialjahr bei Obdach Wien bringen, finden Marie und Nora bei ihrem gemeinsamen Rückblick.

Im Tageszentrum Obdach Ester können obdachlose Frauen täglich kostenlos und ohne Anmeldung ihre Grundbedürfnisse decken und werden vom Team beraten, um Perspektiven aufzuzeigen. Neben den Sozialarbeiterinnen und Betreuerinnen unterstützen regelmäßig auch junge Frauen, die ein Freiwilliges Sozialjahr (FSJ) absolvieren, das Team. Wieso? „Ich will keinen Job, wo ich den ganzen Tag vor dem Computer sitze, sondern viel Kontakt mit Menschen. Im Sozialbereich gibt es sehr viele Möglichkeiten und es macht mir total viel Spaß und Freude,“ sagt Nora, die gerade ihr FSJ beendet.

Vorqualifizieren

Marie und Nora schafften die Aufnahme zum Studium der Sozialen Arbeit nicht sofort und entschieden sich dafür, relevante Arbeitserfahrung zu sammeln, bevor sie sich erneut bewerben. Für beide stehen die Chancen, einen Studienplatz zu bekommen, nach einem absolvierten FSJ besser, sind sie überzeugt. Marie fügt hinzu: „Ich glaube, ein Freiwilliges Sozialjahr hilft sicher auch in Zukunft am Arbeitsmarkt. So ein Engagement kommt immer gut an.“ So haben die beiden die Zeit ideal genutzt. Nora ergänzt: „Unsere Erwartungen an das FSJ wurden übertroffen. Wir erhalten wertvolle Einblicke, vor allem in die Sozialarbeit, treten in Kontakt mit obdachlosen Frauen, helfen, wo wir können, haben viel über uns selbst gelernt und sind rundum bestens betreut.“ Beide jungen Frauen finden, dass ein Freiwilliges Sozialjahr mit der Kombination aus Praxis und Theorie ideal ist, um den Sozialbereich kennenzulernen und fühlen sich in ihrer Entscheidung, Soziale Arbeit zu studieren, bestärkt.

Vorurteile überwinden

Viel wussten die beiden vor dem FSJ über Obdachlosigkeit nicht. Nora sagt: „Mein Blick war naiv und ich dachte, man sieht jemandem Obdachlosigkeit an. Aber 90 Prozent der Frauen hier im Tageszentrum würde man es nicht ansehen. Das hat mich schockiert und nachdenklich gemacht. Wie viele Menschen, denen man im Alltag begegnet, sind obdachlos?“, fragt sich Nora.

„Auch über die Gründe von Obdachlosigkeit haben wir hier viel gelernt. Krankheiten, Gewalt und Trennungen zum Beispiel. Das hat mich überrascht. Aber das hören wir von obdachlosen Frauen oft. Sie waren verheiratet, hatten ein Haus und Kinder und sind nach der Trennung plötzlich obdachlos. Das hätte ich früher nie gedacht, dass man so schnell obdachlos wird“, ist Marie erstaunt.

Unterstützen

Ihre Lieblingstätigkeit ist der direkte Kontakt mit den obdachlosen Frauen . „Wir tun, was wir können, um die Frauen auf ihrem Weg zu unterstützen. Es sind oft die kleinen Dinge, die total viel bewirken. Wenn wir uns merken, wie eine Frau ihren Kaffee trinkt, bringt das gleich Freude in den Tagesstart,“ erzählt Nora. So wird unter anderem Vertrauen geschaffen, was in der Betreuung wichtig ist. Denn Frauen, die obdachlos sind, sind in einer akuten Krise. Freundliche Gesichter, und ein offenes Ohr können viel bewirken. „Wenn die Frauen dann wieder lächeln, Motivation schöpfen, auf Jobsuche gehen oder in eine Wohnung ziehen, sind das die großen Erfolgsmomente“, ergänzt Marie.

Losstarten

Und ein letztes Mal sind sich die beiden einig, bevor ihr FSJ zu Ende geht. „Man lernt so viel und bekommt unersetzbare Einblicke. Wir empfehlen ein FSJ bei Obdach Wien auf jeden Fall weiter!“

Mehr über das Freiwillige Sozialjahr bei Obdach Wien gibt es hier.